17 einfache Tipps zum Einbruchschutz
- 24.04.2023
- von Alexandra
Ein modernes Heim ohne Sicherheitstüre oder Alarmanlage findet sich heutzutage selten. Doch wie kann man sich schützen, wenn man nicht in einem Neubau mit den neuesten Sicherheitsstandards wohnt? Wir haben für Sie eine Liste an Tipps erstellt, wie Sie Ihr Zuhause durch einfache Do-It-Yourself-Maßnahmen (DIY) und auch professionelle Sicherheitstechnik vor Einbruch schützen können.
DIY Einbruchschutz
1. Innen- und Außenbeleuchtung durch Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder
Einbrecher scheuen das Licht. Beleuchtung im Haus signalisiert, dass jemand Zuhause sein könnte. Lassen Sie in einem Zimmer das Licht brennen, wenn Sie abends nicht Zuhause sind. Aber auch für ausreichende Außenbeleuchtung sollte gesorgt werden. Einfache Hilfsmittel wie Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder sind schnell montiert und kosten auch nicht die Welt. Dafür ist die Abschreckung für Einbrecher umso wirkungsvoller.
2. Einfach IMMER zusperren
Viele halten es für unnötig die Wohnungstüre zuzusperren wenn man Zuhause ist. Fakt ist, es verschafft Ihnen mehr Zeit, wenn sich jemand an der Tür zu schaffen macht – und außerdem ist es sicherer. Einer deutschen Studie zufolge betrachten viele Einbrecher geschlossene aber unabgeschlossene Türen als „offen“, wodurch ein Wohnungseinbruch geradezu provoziert wird.
3. Die persönliche Einladung an den Räuber vermeiden
Dazu gehören Kletterhilfen im Außenbereich, frei zugängliches Werkzeug, gekippte Balkontüren und Schlüsselverstecke außerhalb von Gebäude oder Wohnung. Des Weiteren geht es den Tätern bei der Suche nach lukrativer Beute nicht nur darum, wie leicht man in fremde Wohnräume einsteigen kann, sondern auch darum, ob es dort etwas zu holen gibt. Wenn zwei teure Autos vor dem Haus stehen (die eigentlich in der Garage geparkt werden können) oder der Garten etwas luxuriöser ausgestattet ist, sagt einem schon der Hausverstand, dass die Bewohner wohl etwas besser betucht sind.
4. Kellerräume sichern
Wenn Sie die neuen Slalom-Ski oder das teure Rennrad sichtbar in einem einsehbaren Kellerabteil abstellen, können Sie diese dem Einbrecher gleich auf einem Silbertablett servieren. Der Zugang zu den Kellerräumen ist oft schlecht gesichert. Verstauen Sie Ihre geliebten Sachen gut und verwenden Sie ein sicheres Vorhängeschloss.
5. Kellerschächte sichern
Auch Kellerschächte sind beliebte Einstiegsöffnungen, vor allem dann, wenn sie nicht gegen Abheben gesichert sind. Markengitterrostsicherungen und Sicherheitsriegel verhindern wirkungsvoll das Abheben der Roste.
6. Fake-Sicherheit
Das bloße Anbringen von Hinweisschildern mit der Aufschrift „alarmgesichert“ oder „überwacht“ schreckt potentielle Einbrecher bzw. Gelegenheitseinbrecher schon ab. Fake-Kameras sind eine weitere Option. Allerdings sollte die Attrappe relativ echt wirken und am besten einem echten Modell nachgebaut sein, damit Sie Ihr Geld nicht zum Fenster rausschmeißen. Die Kamera sollte zumindest mit einem LED-Blinklicht ausgestattet sein und dort montiert werden, wo Sie auch eine echte Kamera montieren würden. Fragen Sie den Sicherheitstechniker Ihres Vertrauens.
7. Rollos und Fensterläden
Wenn Sie auf Urlaub sind und der Nachbar vorbeikommt um die Blumen zu gießen und die Katze zu füttern, soll er gleich auch Vorhänge, Rollos und Ähnliches verändern. Das macht einen bewohnten Eindruck.
8. Urlaubsfach bei der Post
Achten Sie darauf, dass während Ihrer Abwesenheit das Postfach nicht aus allen Nähten platzt. Wenn Freunde, Bekannte oder Nachbarn den Briefkasten nicht leeren können, gibt es die Möglichkeit die Post zwischenzeitlich in einem Urlaubsfach zu lagern.
9. Keine #bindannmalweg-Social Media Postings
So gern Sie auch Ihre Urlaubsfotos der Welt zeigen möchten, Sie sollten damit warten bis Sie vom Urlaub wieder zurück sind. Einbrecher warten nur auf solche Meldungen.
10. Gaunerzinken
Einbrecher beobachten Wohnhäuser und die Gewohnheiten deren Bewohner. Und sie geben sich gegenseitig Hinweise. Bei den sogenannten Gaunerzinken handelt es sich um „Gauner-Emojis“ bzw. Geheimcodes. Wenn Sie ein solches Symbol in der Nähe Ihres Zuhauses entdecken, entfernen Sie es und informieren Sie am besten Ihre Nachbarn und die Polizei. Mehr Gaunerzinken finden Sie hier.
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11. Hobbygärtner aufgepasst!
Klar möchte man sich durch dichte Hecken und Büsche vor allzu neugierigen Nachbarn schützen. Die Kehrseite: Dieser natürliche Sichtschutz bietet auch möglichen Einbrechern einen guten Schutz für ihre kriminellen Taten. Direkt am Haus sollten sich daher nach Möglichkeit überhaupt keine hohen Büsche oder gar Bäume befinden.
12. Nebeneingangs- oder Kellertüren verstärken
Damit einfache Nebentüren nicht so leicht von außen mit einem Aufbruchswerkzeug überwunden werden können, sorgt ein Panzerriegel (Querriegel) für zusätzliche Sicherheit. Dieser wird innen vor der Tür angebracht.
13. Einbruchdiebstahlversicherung
Die Haushaltsversicherung bietet in der Regel auch Schutz bei Einbruchdiebstahl. Aber hier gibt es einiges zu beachten. Was zu tun ist, damit die Versicherung bei einem Einbruch zahlt, verraten wir Ihnen hier.
Professionelle Sicherheitstechnik
14. Alarmanlage
Die Alarmanlage sollten Sie nur von konzessionierten Fachleuten installieren lassen. Anlagen zum Selbsteinbau sind nur für Technikfreaks empfehlenswert und erhielten in einem VKI-Test schlechte Bewertungen. Ein Profi erarbeitet meist ein ganzes Sicherheitskonzept sowie eine Risikoanalyse.
Wichtig: Zu einer zertifizierten Anlage erhalten Sie ein Installationsattest nach OVE-Richtlinie R2. Diese Richtlinie legt den Stand der Technik für Alarmanlagen fest. Die darauf aufgeklebte KFE- oder VSÖ-Vignette garantiert die Qualität der Komponenten. Kostenpunkt: Im Schnitt ca. 1.500 bis 3.600 €. Die Stadt Wien verrät worauf beim Kauf einer Alarmanlage zu achten ist.
Förderung: In einigen Bundesländern wird die Errichtung der Alarmanlage mit einem gewissen Prozentsatz des Kaufpreises gefördert.
15. Sicherheitstüren
Einbrecher suchen den Weg des geringsten Widerstands und nehmen sich in etwa 5 Minuten Zeit um sich Zugang zu einer Wohnung zu verschaffen. Türen mit Sicherheitsschloss und sichtbaren Zusatzschlössern werden daher eher vermieden. Mehrfachverriegelungen erhöhen die Sicherheit einer Tür wesentlich und lassen sich auch nachträglich in die meisten Türen einbauen. Was eine gute Sicherheitstüre ausmacht, können Sie hier nachlesen. Vom Bundeskriminalamt wird eine Sicherheitstür nach Ö-Norm B5338 ab Widerstandsklasse 3 bzw. nach DIN EN-1627 empfohlen. Sicherheitstüren der Widerstandsklasse 2 und 3 sind ab ca. 1.000 bis 1.300 € erhältlich.
Förderung: In Österreich werden aktuelle Sicherheitstüren in Wien, Niederösterreich und Burgenland gefördert.
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Achtung: Sie müssen aber gewisse Mindeststandards erfüllen. Wird die Alarmanlage der Versicherung gemeldet, dann muss diese regelmäßig gewartet werden und aktiviert sein, damit die Versicherung bei Einbruchdiebstahl leistet. Im Zweifelsfall sollten Sie lieber auf einen solchen Rabatt verzichten.
16. Schwachstellen an Fenster und Balkontüre beseitigen
Laut Polizei sind bei Einfamilienhäusern Fenster und Balkontüren die Hauptangriffsziele von Einbrechern. Die meisten handelsüblichen Kunststofffenster sind mit einem einfachen Schraubendreher schnell aufgehebelt, eingeschlagen werden Fenster eher selten. Wer also nicht von vorneherein in Sicherheitsfenster investiert, kann zumindest mit zusätzlichen Fensterschlössern nachrüsten. Wichtig ist, sowohl die Schließ- als auch die Scharnierseite zu sichern. Ein abschließbarer Fenstergriff bietet bei nach innen zu öffnenden Dreh- und Drehkippfenstern einen zusätzlichen Schutz und dient als Kindersicherung. Einbruchshemmende Rollläden erhöhen ebenfalls die Sicherheit, da sie einen höheren Widerstandswert haben. Herkömmliche Glasflächen kann man nachträglich mit einbruchshemmenden Schutzfolien (DIN EN 356 zertifiziert!) nachrüsten.
Achtung: Die Selbstmontage ist auch bei diesen Maßnahmen nicht empfehlenswert.
17. Tresore
Einbrecher suchen vorrangig nach Schmuck, Bargeld, Kreditkarten, wertvollen Uhren usw. Daher ist wohl ein Tresor noch die „kostengünstigste“ Variante um Ihr Wertvollstes zu schützen. Um eine verwüstete Wohnung und einen leeren Tresor zu vermeiden, raten wir Ihnen zu einem Tresor mit hoher VSÖ-Sicherheitsklasse und mit elektronischem Zahlenschloss. Wenn der Tresor durch einen normalen Schlüssel aufgeschlossen werden kann, suchen die Einbrecher nämlich danach und achten dabei sicher nicht darauf, dass die Wohnung schön ordentlich bleibt. Gute Wertschutztresore der Sicherheitsklasse 1 nach EN 1143-1 gibt es ab ca. 600 €.
Das Gesamtkonzept muss stimmen
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Wir haben diesen Beitrag zu deiner grundlegenden Information mit größter Sorgfalt recherchiert und ausgebreitet. Der Beitrag erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit und ersetzt keine persönliche Beratung durch den jeweiligen Experten.
- 24.04.2023
- von Alexandra
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Alexandra
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